Tuesday, July 19, 2011

Audio: form & Dr. Eck - format C:



Ja, an dieser Stelle könnte man die Pfeiler dieses Releases nochmal kompakt wiedergeben aber stelle euch lieber den Pressetext zum Eigenkonsum nach dem Jump zur Verfügung. Dr. Eck hat da einige Schmuckstücke an Beats aus seiner Asservatenkammer geholt und 9 bereits erschienen Form Songs neue Kleider verpasst. Und wer keinen Fick gibt sollte es halt nicht betonen und Bauernfrühstück brauch ein neues Gesicht. Ich schenke euch noch ein "Camut" Zitat: "Der Mensch ist nichts an sich. Er ist nur eine grenzenlose Chance. Aber er ist der grenzenlos Verantwortliche für diese Chance."
(Komplette Remix Ep klickKlick hier)

Solo
 
  

RELEASETEXT

Halle an der Saale ist der Shit, was Beats angeht. Das wissen die meisten
nicht, weil die unglaublich vielfältigen Produzenten alle viel zu verpeilt sind,
ihren geilen Scheiß auch mal herauszubringen. Aber form, der alte Motivator
und Grundreiniger, Gutmensch und Gartennazijäger mit Hang zur Grammatik
hat es dann doch einmal geschafft, etwas herauszuschmuggeln.
Die Remix-EP „format C:“, das Ergebnis unzähliger Stunden Gefrickel in Dr.
Ecks Dungeon ist schon seit Äonen fertig, brauchte nur immer noch eine
weitere Zusatzspur und Reifezeit. Und Zeit zum Nachdenken. Und Zeit zum
Chillen. Nun werden also Klassiker wie „Das Geben eines Ficks in Zeiten der
Keinfickgebung“ in neue Kleider gewandet, komplett über den Haufen und
die Klippen hinab geworfen. Aus der Verzweiflungshymne „Roboterschweiß“
wird ein Cyberstampfer mit auf- und abschwellender Verzerrung der Vocals.
Der Eckendoktor weiß, was gut ist für den fifaform, da spritzt es nur so an
Effekten, Abwechslung und sehr kaputten Streicherhackstücken. Wie es ihm
dennoch immer gelingt, den Loop an vorderste Stelle zu platzieren und den
wie immer über alle Zweifel erhabenen, hier mal kongenialen Texten von form
genug Platz zu lassen, soll eines Tages die Historiker beschäftigen. Jetzt lieber
bouncen.

KÜNSTLERBIOGRAFIE

form wird klein geschrieben. Das war es dann aber auch mit der Zurückhaltung.
Der Mann mit Hang zu allem, was sich mit der Sprache und der Musik
anstellen lässt (von Filmmusik über Gedichte, ein paar hochgradig aggressive
Poetry Slams bis hin zu Jubelprosa und politischen Pamphleten) knallt
überall hin, wo es ihm beliebt. Und tut Dinge, die noch niemand mit Rap tat.
Rap freut sich, denn Rap beschwert sich ja sonst immer über die fehlende
Innovation. form aka Phänoman liefert genau diese:
Im Iran ein Rapvideo drehen, auf Schwäbisch, Portugiesisch, Englisch,
Französisch und gar Deutsch die Sprache feiern, als Rapper trotzdem sympathisch
sein (!), keinen Spagat zwischen irgendwelchen Dingen, sondern
absolut alle Dinge gleichzeitig zu machen, Rückwärtsreime, Silben- und
Flowdekonstruktionen, Instrumental-EPs, Gesangsexperimente, die sich
prompt als Radiohits verdingen, 37-Track-mit-je-zehn-Sekunden-Länge-
EPs und so. Dass dann mitunter jegliche Erwartungshaltung an „wirklichen“
Rap – damals, als er noch real war – zu Brei zerstampft und den kunstfeindlichen
Gartennazis in den Hals gestopft wird, ist Ehrensache.
Und bei alldem ein Gutmensch sein. Ja, ein Gutmensch.

 
 

No comments:

Post a Comment